Das ProgrammPlus der Kunsthalle Mannheim im November 2018

KUMA BLOG

09.11.18
Marina Leuning

Das ProgrammPlus der Kunsthalle Mannheim im November 2018

Grundsätzliche Aspekte aus der Wirtschaft werden im November im ProgrammPlus zu der Sonderausstellung „Konstruktion der Welt. Kunst und Ökonomie“ in der Kunsthalle Mannheim ins Visier genommen.

Im Labor für Weitsicht vertieft die Kunsthalle mit Abendvorträgen und anschließender Diskussion zeitgenössische Themen und Fragen zu den Kontexten der Ausstellungen sowie zu aktuellen Debatten in Kultur und Gesellschaft. Am Mittwoch, 14.11.2018 (19 Uhr), hält Prof Dr. Michael Hutter den Vortrag „Ökonomisierung und Ästhetisierung als Wert-schöpfungsstrategien“. Seine These: Kommerzielle und ästhetische Spiele sind ineinander verwickelt. Die Ökonomisierung von Kunstwerken und die Ästhetisierung von Waren sind Wertschöpfungsstrategien, die in den jeweils fremden Welten neue Möglichkeiten für Aufführende und Zuschauende schaffen. Hutter führt dies an Beispielen vor, z.B. von Edouard Manet, Andy Warhol, Simon Denny, Ludwig Mies van der Rohe und Isa Genzken.

Der Ökonom und Soziologe Michael Hutter (*1948 in München) hatte eine Forschungsprofessur zu „Kultur, Wissen und Innovation“ am Institut für Soziologie der Technischen Universität Berlin inne und leitete 2008-2015 die Forschungsabteilung „Kulturelle Quellen von Neuheit“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).

In der Reihe Live im Atrium findet am Sonntag, 25.11.2018 (15 Uhr) das Filmkonzert „Survival Strategies for Cold Countries“ zum Thema Migration statt. Zu allen Zeiten gab es in Deutschland entlang der wirtschaftlichen Entwicklungen große Aus- und Einwanderungsbewegungen.

Migration ist ein Normalfall – gestern wie heute. Doch was bedeutet es, in der Fremde anzukommen? Dazu befragte das Dresdner Kollektiv shortfilmlivemusic aktuelle und historische Quellen, literarische Texte, Filme und Zeitzeugen. Aus der Verbindung von Film, Musik und Schauspiel entsteht eine poetische Erzählung über das Ankommen – über das Warten und die bestehenden Erwartungen, über Zuschreibungen und Zugehörigkeiten und über Strategien, die Menschen entwickeln, um sich in einer zunächst fremden Umgebung zu orientieren.

Mit ProgrammPlus öffnet sich die Kunsthalle Mannheim in die Stadtgesellschaft. Bereits 1911 schuf Fritz Wichert unter dem Motto „Kunst für alle“ mit der „Akademie für Jedermann“ und dem „Freien Bund zur Einbürgerung der Kunst in die Stadt Mannheim“ ein innovatives Kommunikations- und Bildungsangebot für die Mannheimer Stadtgesellschaft. Im ProgrammPlus greift die Kunsthalle Mannheim das Gründungsmotto auf, um in inspirierender Atmosphäre durch Kunst einen neuen Zugang zu unserer Gegenwart zu eröffnen. Im Selbstverständnis einer „Stadt in der Stadt“ nimmt das Kunstmuseum die Grundkoordinaten der menschlichen Existenz in den Blick. Themen und Fragen, die unser Leben bestimmen, finden sich in der Kunst, aber auch im Alltag der urbanisierten Gesellschaft. Die Formate reichen von der Bar der Gegenwart und Live im Atrium über das Labor für Weitsicht und Symposien bis hin zum Community College. Es sind Treffpunkte für alle, die Lust haben, die Kunst, sich selbst und die „Anderen“ besser kennenzulernen und zu verstehen.

Mittwoch, 14.11.2018,19 Uhr

ProgrammPlus zu „Konstruktion der Welt. Kunst und Ökonomie“

Labor für Weitsicht: “Ökonomisierung und Ästhetisierung als Wertschöpfungsstrategien”

Ein Vortrag von Prof. Dr. Michael Hutter

Kosten: 5 € zzgl. Eintritt


Sonntag, 25.11.2018, 15 Uhr

ProgrammPlus zu „Konstruktion der Welt. Kunst und Ökonomie”

Live im Atrium: Survival Strategies for Cold Countries

Ein Filmkonzert über das Ankommen

Kosten: 12 €, ermäßigt 10 €

Weitere Blogbeitraege

Das große Fressen

Nahezu 200 Werke zählt die Ausstellung 1,5 Grad. Eines davon stellt der Kurator Sebastian Schneider genauer vor: Brakfesten / La Grande Bouffe von Anne Duk Hee Jordan und Pauline Doutreluingne. Hier erläutert er, was ihn an dem Werk begeistert und warum es für die Ausstellung ausgewählt wurde. Abb. 1 Anne Duk Hee Jordan & Pauline Doutreluingne,... Blogbeitrag lesen

Reload: Feminism

Für die Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist gibt es in der Kunst keine Tabus und keine feste Ordnung: Im Medium des Videos kombiniert sie Unheimliches und Vertrautes und kreiert Bilder, die sich mit Körperlichkeit, Intimität und Sexualität beschäftigen. So auch in der 1986 gedrehten Videoarbeit "I’m Not The Girl Who Misses Much", mit der sie in den 1980er-... Blogbeitrag lesen

„Cobra ist eine Kunstform, die die Kindheit anstrebt… mit den Mitteln, die Erwachsenen zur Verfügung stehen“

Wie andere historische Künstlervereinigungen war auch die 1948 gegründete Künstlergruppe CoBrA einerseits auf der Suche nach einer neuen Sprache, neuen Vorbildern und Quellen der Inspiration, andererseits grenzte sie sich deutlich von Positionen ab, die künstlerisch wie gesellschaftlich als konventionell und überholt galten. Als zentral erwies sich die... Blogbeitrag lesen

Seelenverwandt - Anselm Kiefers Verhältnis zu Gershom Sholem und der lurianischen Kabbala

Eine Annäherung aus judaistischer Perspektive Wie wird einer der berühmtesten deutschen Künstler in der aktuellen Forschung behandelt? Gibt es zum Werk Anselm Kiefers überhaupt noch neue Ansätze oder gar offene Fragen, die es zu diskutieren gibt? Diesen Fragen stellte sich die Kunsthalle Mannheim anlässlich der Ausstellung „Anselm Kiefer“ im Jahr 2021 in... Blogbeitrag lesen

Kunst gegen alle Regeln

Materialexperimente und Graffiti bei CoBrA Ein Beitrag von Christiane Wichmann und Eva-Maria Winter „Wir weigern uns, die Kunst als das Eigentum genialer Menschen zu betrachten, und wir glauben, dass das ganze Volk genügend Möglichkeiten in sich trägt, um aktiv am künstlerischen Schaffensprozess teilzunehmen.“ 1 Mit ihren experimentellen Werken strebte... Blogbeitrag lesen

MELDEN SIE SICH FÜR DEN NEWSLETTER AN

Die Kunsthalle Mannheim informiert Sie regelmäßig über das Museum, aktuelle Ausstellungen und Veranstaltungen.

Anmelden