Frauen in der Kunst und Pop-Kultur

Michel Majerus, Unexpected Disaster, 1999 © Michel Majerus Estate (Foto: Kunsthalle Mannheim)

Michel Majerus, Unexpected Disaster, 1999 © Michel Majerus Estate (Foto: Kunsthalle Mannheim)

Frauen in der Kunst und Pop-Kultur

Mittwoch, 25. Mai 2022
kuma admin

Kunsthalle Mannheim zeigt seit Freitag zwei neue Sammlungs-Präsentationen zu Michel Majerus und weiblichen Positionen

Ein Disaster kündigt sich in der Kunsthalle Mannheim zum Glück nur im Titel der Arbeit „Unexpected Disaster“ von Michel Majerus an. Die monumentale Arbeit, die an Street Art erinnert, nimmt eine ganze Wand im zweiten Obergeschoss des Neubaus ein und ist Teil einer von zwei neuen Sammlungs-Präsentationen, die seit Freitag, 20. Mai 2022, zu sehen sind. Ein Raum ist dem Künstler Michel Majerus gewidmet, der expressive Pinselstriche mit Motiven aus der Pop-Kultur zusammenbringt. Dr. Inge Herold, stellvertretende Direktorin des Museums, kuratierte die neuen Präsentationen und bringt neben der Hommage an Majerus unter dem Titel „Women Only“ Werke von internationalen Künstlerinnen aus der Sammlung des Hauses zusammen, darunter Niki de Saint Phalle und Kiki Smith. In den Räumen war zuletzt die Sonderausstellung „MINDBOMBS“ zu sehen.

20 Jahre ist es her, dass Michel Majerus (1967–2002) unter tragischen Umständen bei einem Flugzeugabsturz verunglückte. Ihm zu Ehren widmet die Kunsthalle Mannheim in Kooperation mit dem Michel Majerus Estate und in Kooperation mit der Sammlung der Landesbank-Baden-Württemberg eine Ausstellung in Kubus 2 des Neubaus. Mit Zitaten aus der Popkultur der 1990er, verlaufenden Farbflecken und Computergrafiken setzte Majerus immer wieder ein starkes Statement für die Malerei an der Schwelle des 21. Jahrhunderts. Einen Ausstellungsraum weiter heißt es dann „Women Only“. Unter diesem Motto richtet Dr. Inge Herold den Blick auf weibliche, häufig unterrepräsentierte Positionen aus der Museumssammlung zwischen 1968 und 2016. Die Auswahl umfasst Werke von Niki de Saint Phalle, die mit einer ihrer berühmten Nana-Figuren vertreten ist, Lynette Yiadom-Boakye, die in ihrer Malerei die Abwesenheit von People of Color in der westlichen Malerei thematisiert und Kiki Smith, die In den „Cadaver-Tables“ Inneres nach außen kehrt.

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