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Otto Griebel. Die Internationale

Neue Sachlichkeit - 905

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Sprecherin:

Otto Griebels großformatiges Bild „Die Internationale“ aus dem Jahr 1929 gilt als herausragendes Beispiel der proletarisch-revolutionären Kunst jener Zeit. Man sieht sich mit einer dichten Menschenmenge von Arbeitern unterschiedlicher Nationalität konfrontiert, die gemeinsam die Internationale singen. 

Sprecher:

Griebel, seit 1919 Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands und 1929 Mitbegründer der in Dresden gebildeten „Assoziation revolutionärer bildender Künstler Deutschlands“, illustriert hier das Ideal eines vereinigten solidarischen Weltproletariats, das die herrschenden sozialen Missstände zu ändern sucht. Er reiht sich in den Aufruf zum Klassenkampf ein und stellt sich rechts in der zweiten Reihe mit weißem Hemd selbst dar. Die Malerei begreift Griebel als Mittel um soziale und politische Botschaften zu transportieren.

Sprecherin:

Die Schwächen des propagandistischen Bildes kommentierte man schon 1930 bei einer ersten Ausstellung in Dresden als „eine Vielheit ohne innere oder äußere Bewegung, ein unsäglich fleißig gemaltes, aber starres impulsloses Großgemälde“, doch steht es noch heute für das politische Engagement einer linksgerichteten Künstlerschaft. Von den Nationalsozialisten wurde das Bild beschlagnahmt und gelangte erst nach 1945 zum Maler zurück. Eine von der Schwiegertochter Ingrid Griebel-Zietlow 1989 angefertigte Kopie nach dem Original ist hier in der Austellung zu sehen.

Hector-Bau > Ebene 0 > Ausstellung Raum 1

Ingrid Griebel-Zietlow (1936–1999)
Die Internationale (Kopie nach Otto Griebel) /
The International (Copy after Otto Griebel)
1989 (Original 1929)
Öl auf Leinwand / Oil on canvas
124 × 182 cm
Stiftung Deutsches Historisches Museum, Berlin
© Nachlass Otto Griebel

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