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Karl Völker. Bahnhof

Neue Sachlichkeit - 924

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Sprecher: 

Karl Völker, zeigt auf dem zwischen 1924 und 26 entstandenen Bild „Bahnhof“ eine Menschenmenge, die eine langgezogene Treppe eines großstädtischen Bahnhofs hinabsteigt. Irritierend wirkt das von Völker dargestellte Menschenbild: Das Individuum wird zum maskenhaft erstarrten Typus, es scheint, als seien die roboterartigen Gestalten von einer fremden Macht gesteuert. 

Sprecherin:

Völker, Vertreter einer proletarisch-revolutionären Kunst, thematisierte häufig die Unmenschlichkeit der industriellen Produktion und die Ausbeutung der Fabrikarbeiter*innen. Er war Mitbegründer des Arbeitsrats für Kunst in Halle und arbeitete als Mitglied der KPD für die linken Zeitungen Das Wort und Klassenkampf. In zahlreichen seiner Werke beleuchtete er die Kehrseite rationalisierter Arbeitsprozesse und deren Auswirkung auf die Menschen, darunter Armut, Krankheit und Hunger. 

Sprecher:

Gleichzeitig nahm Völker an verschiedenen Architekturwettbewerben teil und interessierte sich für den sozialen Wohnungsbau. Dem Baustoff der Moderne, dem Beton, widmete er ein eigenes Gemälde. Auch dieses um 1924 entstandene, konstruktiv geometrisch angelegte „Industriebild“ zeigt die Auseinandersetzung mit Industriearchitektur und der Rolle der Arbeitenden.

Karl Völker (1889–1962)
Bahnhof / Train Station
1924–26
Öl auf Holz / Oil on wood
110 × 165 cm
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt –
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Foto: Punctum / Bertram Kober

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