Strachan 805

Sprecherin:

In diesem Teil der Ausstellung sind Werke versammelt, die sich mit Strachans künstlerischen Aktivitäten als Forschungsreisender befassen; mit Expeditionen oder Aktionen, die das Reisen als metaphorische oder reale Tätigkeit im Fokus haben. 

Sprecher (als Zitat):

„Mein Interesse an der Erforschung hat viel mit den Feinheiten des Lebens auf einer kleinen Insel zu tun. Wenn man auf einer kleinen Insel aufwächst, besteht ein großer Teil der Arbeit eines jungen Kindes - zumindest für mich - darin, herauszufinden, wie man von der Insel wegkommt, und das wird dann zu einer Metapher. Ich beschloss, dass es ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit sein sollte, darüber nachzudenken, wie man die Insel verlassen kann, sowohl als Metapher als auch als eine Art physische Realität.“

Sprecherin:

Eine Auswahl von Strachans frühen Arbeiten fokussiert auf Projekte wie das 2008 geschaffene „Bahamas Air and Sea Exploration Center (B.A.S.E.C.)“, das konzipiert wurde, um jungen Menschen auf den Bahamas den Zugang zu Wissenschaft und Technologie zu erleichtern. Hierzu zählt auch das Projekt „Lift Off“, in dessen Rahmen eine auf den Bahamas hergestellte gläserne Rakete mit Treibstoff aus lokalem Zuckerrohr in Richtung Orbit geschossen wurde – ein Beitrag zur Dekolonisierung der westlich geprägten Idee der Expedition.

Weitere Werke in diesem Raum huldigen Pionieren wie dem afroamerikanischen Polarforscher Mathew Henson, der mehrere Reisen in die Arktis unternahm und möglicherweise der erste Mensch war, der den Nordpol erreichte. Während der Expeditionsleiter Robert Peary weithin gefeiert wurde, blieb Hensons Leistung zu seinen Lebzeiten weitgehend unbekannt. 

Strachan unternahm vor diesem Hintergrund selbst Expeditionen in die Arktis und betrat wiederum als erster Bahamaer den Nordpol. In dem Werk „Standing Alone“ ist diese Aktion dokumentiert: 

Sprecher (als Zitat):

„Als ich meinen Abschluss machte, war ich besessen von der Arktis. Ich erfuhr von einem Forscher namens Matthew Henson, der als erster den Nordpol erreicht hatte. Es war ein schwarzer Kerl, der fast so aussah wie ich. Niemand, mit dem ich aufgewachsen bin, hat mir jemals von etwas Erstaunlichem erzählt, das jemand getan hat, der wie wir aussah.“