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Zahlreiche Mannheimer Institutionen nehmen die Ausstellung „Die Neue Sachlichkeit – Ein Jahrhundertjubiläum“ in der Kunsthalle Mannheim zum Anlass, um unter dem Motto „Die 1920er-Jahre in Mannheim“ vom 1. September 2024 bis zum 9. März 2025 Veranstaltungen anzubieten.
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Überblicksführung "Die Neue Sachlichkeit"
Information zum Termin
Eine ganze Epoche mit einem einzelnen Begriff zu prägen, gelingt nur äußerst selten. Dem jungen Mannheimer Kunsthallen-Direktor Gustav F. Hartlaub ist mit seiner legendären Ausstellung „Neue Sachlichkeit“ 1925 jedoch genau das geglückt. Weit über seine kunsthistorische Bedeutung hinaus, ist der Begriff zum Synonym für den kulturellen Aufbruch der 1920er-Jahre geworden – und für die in Kunst, Architektur und Literatur zu beobachtende Rationalität und sachliche Präzision, die als Reaktion auf die großen politischen und sozialen Umwälzungen dieses Jahrzehnts gelten kann. Hundert Jahre später widmet die Kunsthalle Mannheim dem Phänomen „Neue Sachlichkeit“ eine große Ausstellung, die sowohl die damalige Leistung würdigt, sie aber auch kritisch hinterfragt und ergänzt, vor allem um das Schaffen von Künstlerinnen, war doch in der Ausstellung von 1925 keine einzige Frau vertreten.
Dauer: 90 min.
Preis: 9 € p.P.
„Menschenwürde. Was hat Neue Sachlichkeit mit Demokratiegeschichte zu tun?“ Vortrag von Prof. Dr. Heidrun Deborah Kämper
Information zum Termin
Die 1920/1930er Jahre waren von tiefgreifenden Veränderungen, die sich auf sämtliche Lebensbereiche – auf politischer, gesellschaftlicher und sozialer Ebene – auswirkten, geprägt. Um ein besseres retrospektives Verständnis dieser Epoche zu erlangen, kann die Analyse sprachlicher Veränderungen herangezogen werden. Gesellschaftliche Umbrüche manifestieren sich in Veränderungen der Sprache, ihre Analyse dient als ein Spiegel der Gesellschaft. Neue Begriffe und Redewendungen werden kreiert und finden Eingang in den Sprachgebrauch. In Bezug auf die Bildenden Künste ist der 1925 durch die Mannheimer Kunsthalle geprägte Begriff der „Neuen Sachlichkeit“ ein einschlägiges Beispiel. Auch bereits bekannte Begriffe und Konzepte, wie etwa „Demokratie“ oder „Pazifismus“, erfahren eine verstärkte Verwendung und etablieren sich im alltäglichen Sprachgebrauch. Mit einem forschenden Blick in die Sprachgeschichte(n) dieser Zeit wird der Vortrag die Dekaden des Umbruchs aus sprachwissenschaftlicher Perspektive beleuchten.
Prof. Dr. Heidrun Deborah Kämper lehrte als apl. Professorin an der Universität Mannheim und als Gastdozentin an diversen Universitäten des In- und Auslandes. Am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache leitete sie zahlreiche Forschungsprojekte zur Demokratiegeschichte des 20. Jahrhunderts.