Dr. Ulrike Lorenz bleibt bis 2023 als Direktorin der Kunsthalle Mannheim im Amt

Dr. Ulrike Lorenz bleibt bis 2023 als Direktorin der Kunsthalle Mannheim im Amt
03/21/18
Lena Berkler

Gemeinderat beschließt am Dienstagabend die Vertragsverlängerung um fünf Jahre
Dr. Ulrike Lorenz, Direktorin der Kunsthalle Mannheim, bleibt der Stadt Mannheim für weitere fünf Jahre erhalten: Am 20. März 2018 hat der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung die Verlängerung ihres Vertrages bis Ende 2023 beschlossen und ist damit der Empfehlung des Kulturausschusses gefolgt. Dr. Lorenz ist seit 2009 Direktorin der Kunsthalle Mannheim.
„Zehn Jahre Mannheim, ein legendäres Museum für Gegenwartskunst mit 100-jähriger Tradition und ein hochmotiviertes Team – das setzte ungeahnte Energien frei und machte einen gewaltigen Zukunftsschub möglich: Am 1. Juni 2018 eröffnen wir die neue Kunsthalle Mannheim und zwar als eine radikal demokratische ,Stadt in der Stadtʻ mit einem innovativen kuratorischen Programm und einer umfassenden digitalen Strategie“, erklärt Dr. Lorenz. „Es freut mich riesig, diese ‚Wiedererfindung‘ der Kunsthalle unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts lotsen zu dürfen und ich bin total gespannt auf die Potenziale und geistigen Abenteuer, die die Institution künftig noch offenbaren wird.“
Dass die derzeitige Direktorin auch für eine erfolgreiche Leitung der neuen Kunsthalle Mannheim beste Voraussetzungen mitbringt, unterstreicht Kulturbürgermeister Michael Grötsch: „Dr. Ulrike Lorenz ist eine Persönlichkeit, die Mannheim als Kunst- und Kulturstadt voranbringt. Ich bin überzeugt, dass sie gemeinsam mit ihrem Team dem Ziel, das bundesweite Renommee der Kunsthalle Mannheim zu stärken, weiter mit großen Schritten entgegengehen wird. Mit dem signalhaften Neubau und der Sanierung des Jugendstil-Gebäudes wurden hierfür die Grundlagen geschaffen.“
Unter der Leitung von Dr. Lorenz wurden 2010 bis 2013 der über 100-jährige Jugendstilbau von Hermann Billing generalsaniert sowie seit 2012 ein zukunftsweisender Museumsneubau geplant und gebaut.
Schwerpunkte ihrer inhaltlichen Arbeit setzt sie mit zahlreichen Ausstellungen und Erwerbungen zum erweiterten Skulpturenbegriff der Gegenwart von Joseph Beuys, Bruce Nauman, Dan Graham bis zu aktuellen Positionen von Thomas Hirschhorn, Olafur Eliasson und William Kentridge. Ebenso rückte sie wenig beachtete Künstlerinnen der Klassischen Moderne und Gegenwart in den Fokus der Museumspolitik: von Ré Soupault bis Hannah Höch und von Magdalena Jetelová bis Pipilotti Rist.
Das gesamte Museumsensemble wird am 1. Juni 2018 mit einer Ausstellungsfläche von 5.500 Quadratmetern eröffnet. Das innovative kuratorische Konzept wurde unter dem Leitbild „Museum in Bewegung“ im Verständnis einer „Stadt in der Stadt“ entwickelt. Dabei stehen existenzielle Themen im Mittelpunkt wechselnder Sammlungspräsentationen, die Kunstwerke nach ihrer Relevanz für das Leben in der urbanisierten Gesellschaft von heute befragen. Vermittelt und begleitet werden sie von einer beispielhaft umfassenden Digitalen Strategie.

_mg_6163-v4.jpg

Direktorin Dr. Ulrike Lorenz im Neubau der Kunsthalle Mannheim, Foto: Kunsthalle Mannheim/ Lukac Diehl
Direktorin Dr. Ulrike Lorenz im Neubau der Kunsthalle Mannheim, Foto: Kunsthalle Mannheim/ Lukac Diehl

Weitere Blogbeitraege

RELOAD: FEMINISM oder: Bin ich eine Person, die viel vermisst?

Für die Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist gibt es in der Kunst keine Tabus und keine feste Ordnung: Im Medium des Videos kombiniert sie Unheimliches und Vertrautes und kreiert Bilder, die sich mit Körperlichkeit, Intimität und Sexualität beschäftigen. So auch in der 1986 gedrehten Videoarbeit I’m Not The Girl Who Misses Much, mit der sie in den 1980er-... Blogbeitrag lesen

„Cobra ist eine Kunstform, die die Kindheit anstrebt… mit den Mitteln, die Erwachsenen zur Verfügung stehen“

Wie andere historische Künstlervereinigungen war auch die 1948 gegründete Künstlergruppe CoBrA einerseits auf der Suche nach einer neuen Sprache, neuen Vorbildern und Quellen der Inspiration, andererseits grenzte sie sich deutlich von Positionen ab, die künstlerisch wie gesellschaftlich als konventionell und überholt galten. Als zentral erwies sich die... Blogbeitrag lesen

Seelenverwandt - Anselm Kiefers Verhältnis zu Gershom Sholem und der lurianischen Kabbala

Eine Annäherung aus judaistischer Perspektive Wie wird einer der berühmtesten deutschen Künstler in der aktuellen Forschung behandelt? Gibt es zum Werk Anselm Kiefers überhaupt noch neue Ansätze oder gar offene Fragen, die es zu diskutieren gibt? Diesen Fragen stellte sich die Kunsthalle Mannheim anlässlich der Ausstellung „Anselm Kiefer“ im Jahr 2021 in... Blogbeitrag lesen

Kunst gegen alle Regeln

Materialexperimente und Graffiti bei CoBrA Ein Beitrag von Christiane Wichmann und Eva-Maria Winter „Wir weigern uns, die Kunst als das Eigentum genialer Menschen zu betrachten, und wir glauben, dass das ganze Volk genügend Möglichkeiten in sich trägt, um aktiv am künstlerischen Schaffensprozess teilzunehmen.“ 1 Mit ihren experimentellen Werken strebte... Blogbeitrag lesen

Wiederentdeckte Avantgardistinnen

Die Künstlerinnen von CoBrA "Die Frage der Gleichberechtigung von Frauen – in der Kunst wie in jedem anderen Bereich – hängt weder vom relativen Wohlwollen noch von der Missgunst einzelner Männer, nicht vom Selbstvertrauen oder der Unterwürfigkeit einzelner Frauen ab, sondern vielmehr von der Beschaffenheit unserer institutionellen Strukturen und ihrer... Blogbeitrag lesen