„Arbeiter*innen-Tänze“: Von 19. bis 24.02. 2019 findet die Tanz- und Performance-Woche von Volume V in der Kunsthalle Mannheim statt
Was haben Tanz und Bewegung mit Arbeit zu tun? Dieser Frage spürt Volume V im Rahmen der aktuell verlängerten Sonderausstellung „Konstruktion der Welt. Kunst und Ökonomie – 2008–2018“ in einer Tanz- und Performance-Woche von Dienstag, 19.02., bis Freitag, 24.02.2019, nach. Die Künstler*innengemeinschaft erarbeitet, ausgehend von Bewegungsformen im Alltag und bei der Arbeit, mit Besucher*innen, Bürger*innen, Schüler*innen sowie regionalen Institutionen Tanz- und Bewegungschoreographien, Performances, Paraden, Walks und Workshops im Mannheimer Stadtraum, neben und in der Kunsthalle. Es finden zahlreiche situative und experimentelle Aktionen, Recherchen und Handlungen zu den dynamischen Prozessen von Stadt und Gesellschaft in Form von Versuchschoreographien statt, die kurzfristig angekündigt werden oder einfach in den Alltag einfließen.
Gegründet wurde die temporäre Arbeitsgemeinschaft Volume V von Künstler*innen im Umfeld der HBK Saar und Professor Georg Winter anlässlich der Sonderschau „Konstruktion der der Welt. Kunst und Ökonomie“ in der Kunsthalle Mannheim. Ausgehend von Fragestellungen des Strukturwandels postindustrieller Standorte arbeitet Volume V mit künstlerischen Werken an der Verfasstheit gesellschaftlicher Verhältnisse. Ihr kreatives Labor hat die Gruppe sich in einer ehemaligen Zahnklinik des US-Militärs, genannt MASH (Mobile Army Surgical Hospital), eingerichtet, die extra von den Konversionsflächen des Mannheimer Franklin Village an den Friedrichsplatz umgezogen ist. Das Publikum ist hier eingeladen, sich an Aktionen, Diskussionen oder ästhetischen Operationen zu beteiligen.
Dienstag, 19.02.2019 bis Sonntag, 24.02.2019, 12-18 Uhr
Tanz- und Performance-Woche:
Arbeiter*innen-Tänze
Alle Termine und weitere Infos online unter sar-projektbüro.de.
Der Eintritt zu alle Veranstaltungen ist frei.
Termine im Überblick (Auswahl):
Tragbare – ertragbare Stadt?
Freitag, 22.02.2019, 14-16 Uhr
Aufführung mit tragbaren Stadtmodellen der Schüler*Innen des Ludwig-Frank-Gymnasium Mannheim, aus einem Volume V-Workshop mit Johannes Höller und Julia Rabusai.
Ort: Vorplatz und Atrium der Kunsthalle Mannheim
Kukeri Masken
Samstag, 23.02.2019, 11-13 Uhr
Kukeri ist ein rituelles Spiel aus Bulgarien, das den Jahreswechsel einleitet. In diesem Workshop mit Franziska Ludwig-Selimska (Leiterin des EntoArtclubs) stellen die Teilnehmer*innen Kukeri Masken her. Diese Masken werden vorwiegend aus natürlichen Materialien hergestellt.
Begleiten Sie uns mit Ihren Masken zum Kukeri. Zum Abschluss laden wir Sie ein mit uns, nach einem bulgarischen Ritual, symbolisch die eigene Maske abzulegen, die Sie nicht mehr tragen möchten.
Ort: MASH (Container vor der Kunsthalle Mannheim am Friedrichsplatz)
Kukeri
Samstag, 23.02.2019, 15 Uhr
Gemeinsames Kukeri mit Live Musik
Ort: Start an Paradeplatz. Der Weg führt vom Paradeplatz über die Planken zu Wasserturm und schließlich Kunsthalle.
Kukeri Ausstellung
Sonntag, 24.02.2019, 10-18 Uhr
Ausstellung zu Kukeri im Atrium der Kunsthalle
Kooperation: Interkulturelles Haus – der Vielfalt e.V. und Volume V
Kukeri ist ein im Frühling im Freien aufgeführtes rituelles Spiel im Süden und im Westen von Bulgarien, bei dem die Akteure in Tiergestalt kostümiert und maskiert, die Vertreibung böser Geister, Szenen aus dem häuslichen Alltag und der Landwirtschaft darstellen. Erstmals wird in Mannheim die originale Kukeri-Tanzgruppe aus Bulgarien zu sehen sein. Volume V und das Interkulturelle Haus – der Vielfalt e.V. erproben zusätzlich Arbeiter*innentänze in und aus Mannheim.
Bewegung und Performance mit kurdischer Musik – Europäische Kugeltänze
Sonntag, 24.02.2019, 14-16 Uhr
Tanz-Workshop mit Bahzad Sulaiman. Im Workshop geht es darum, mit Live Musik die Teilnehmer*innen mit kurdischer Kultur und Musik vertraut zu machen. Geprobt und getanzt wird der Govend, ein kurdischer Kreistanz. Im Anschluss und mit dem Rhythmus der kurdischen Live-Musik wird im Atrium der Kunsthalle erstmals in Mannheim ein „Europäischer Kugeltanz“ erprobt. Der performative Tanz beschäftigt sich ausgehend von der Beobachtung neuer Bewegungsrituale der europäischen Rechten in Ungarn mit der Praxis des tänzerischen Widerstands, der Stärkung des Zusammenhalts durch die interkulturellen Gemeinschaften.
Ort: Auditorium der Kunsthalle Mannheim
LS Line Circle
Dienstag, 19.02.2019,14-18 Uhr
Mittwoch, 20.02.2019, 16-20 Uhr
Donnerstag, 21.02.2019, 10-14 Uhr
Freitag, 22.02.2019, 10-14 Uhr
Samstag, 23.02.2019, 13-17 Uhr,
Sonntag, 24.02.2019, 12-16 Uhr
Marion Cziba hinterfragt in ihrer Maschinen-Tanz-Performance die Sinnhaftigkeit von Maschinen und Automaten. Maschinen unseres Alltags gelangen als Readymades zu einer neuen Schein-Identität, einer geliehenen Subjektivität, die „tanzend“ ihr vorgegebenes Programm aufführt und zugleich auf die unumkehrbare Vergänglichkeit jedes Moments verweist. Wo sind Maschinen nützlich, wo vielleicht überflüssig? Wo unterstützen sie, wo „entfähigen“ sie uns?
Ort: Atrium der Kunsthalle Mannheim