Matisse‘ Affinität bei deutschen Künstlern: Vortrag von Dr. Peter Kropmanns, Kurator der Ausstellung „Inspiration Matisse“, am 27.11.2019 um 19.30 Uhr in der Kunsthalle Mannheim.
„Der König der Wilden“, Henri Matisse, eckte mit seiner rohen, farbenfrohen und vor allen Dingen unkonventionellen Malweise an und prägte die Stilrichtung des Fauvismus.
Seine Malweise zog auch in Deutschland ihre Kreise: Die Bildwelt von Matisse wurde bereits ab 1908 von Dresdner "Brücke"-Künstlern, wie Kirchner und Pechstein, aber auch von anderen Mitgliedern der deutschen Avantgarde, wie Jawlensky, Münter und Macke, auf deutschen Ausstellungen wahrgenommen. Andere deutsche Künstler*innen, wie Oskar und Margarethe Moll, Rudolf Levy, Hans Purrmann und Mathilde Vollmoeller, besuchten wiederum als Schüler*innen die Académie Matisse und standen so in persönlichem Kontakt mit dem französischen Künstler und Mentor.
Am 27.11. stellt der Kurator Dr. Peter Kropmanns seine Rechercheergebnisse zum Einfluss Henri Matisse‘ auf das Schaffen deutscher Künstler vor.
Der Kunsthistoriker ist als freier Autor und Ausstellungskurator in Paris tätig und beschäftigt sich mit der Klassischen Moderne in der französischen und deutschen Kunstwelt. Im Anschluss an sein Studium der Kunstgeschichte und Romanistik promovierte er mit einer Arbeit über Henri Matisse und stand der Kunsthalle Mannheim bei der Realisierung der großen Sonderausstellung „Inspiration Matisse“ zur Seite.
Das Thema der „Académie Matisse“ vertiefend beleuchtet die Kunsthistorikerin und Autorin Dr. Ina Ewers-Schultz am 11.12.2019 um 19.30 Uhr in einem Vortrag speziell die Situation von Künstlerinnern um 1900. Von der Kunstkritik oft als „Malweiber“ abgestempelt und nicht zum Studium an den Kunstakademien des Deutschen Kaiserreichs zugelassen, boten ihnen häufig private Malschulen bessere Ausbildungsmöglichkeiten - so auch die „Académie Matisse“ mit einem besonders prominenten Lehrer.