Fokus auf deutscher und französischer Grafik sowie Bildhauerzeichnungen
Zwei Jahre nach Gründung der Kunsthalle Mannheim wurde das Graphische Kabinett eröffnet. Analog zum Sammlungskonzept für Malerei und Plastik lag der Fokus zunächst auf deutscher und französischer Grafik des 19. Jahrhunderts. Den Grundstock bildete der Nachlass des Mannheimer Hofmalers Carl Kuntz. Hinzu kamen Originalblätter der Romantik sowie der Düsseldorfer und Münchner Malerschulen. Zunehmend rückte die zeitgenössische Grafik des Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit und internationaler Strömungen in den Mittelpunkt der Sammlungstätigkeiten. 1926 übernahm die Kunsthalle die rund 23.000 Blätter des Anton von Klein-Konvoluts und weitete damit ihr Sammlungsprofil bis in die frühe Neuzeit aus. Unter der NS-Diktatur wurden 466 Papierarbeiten als „entartet“ beschlagnahmt. Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich die Ankaufspolitik auf Grafik des Informel sowie Bildhauergrafiken. Heute umfasst die Mannheimer Sammlung rund 34.000 Blätter. Ein besonderer Schwerpunkt bei Neuerwerbungen liegt auf der Bildhauergrafik.