Aiko Tezuka (geb. 1976, Tokyo) studierte Malerei in Kyoto und hatte bis zum Jahr 2009 verschiedene Lehraufträge an den Universitäten Kyoto und Okayama. Nach einem Aufenthalt in London verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt im Jahr 2011 nach Berlin. Dort erhielt sie 2012 das Stipendium für das internationale Atelierprogramm im Berliner Künstlerhaus Bethanien.
STUDIO: Aiko Tezuka
Die japanische Künstlerin Aiko Tezuka beschäftigt sich mit der differenzierten Bedeutung von Stoffen. Tezuka nimmt sich einen Stoff vor und löst einzelne Fäden, die so genannten Kett- oder Schussfäden, aus ihm heraus und verknüpft sie anschließend neu. So lässt sie nicht nur die ursprüngliche Musterung verschwimmen bis eine Art analoger Glitch-Effekt entsteht, sie schafft auch völlig neue Motive. Dabei verschränkt die Künstlerin auch Bilder unterschiedlicher Kulturen, etwa aus der westlichen sowie der ostasiatischen Bildwelt zu einem neuen Design. Als Material dienen ihr sowohl gebrauchte Stoffe, die sie auf dem Flohmarkt findet, als auch gekaufte Neuware moderner Modeketten.
Der Mittelpunkt der Präsentation im STUDIO der Kunsthalle Mannheim ist die raumgreifende Installation „A Study of Necessity (Satsuma-Buttons and Self-Orientalism) – 02“. Tezuka drapiert diese Fülle der Fäden im Raum, sodass ein voluminöses, geordnetes Chaos erfahrbar wird. Daneben zeigt die Ausstellung eine Auswahl von Wandarbeiten kleineren Formats.