Geschlagener Catcher

1963-66

Gustav Seitz (* 1906 - † 1969)

Material / Technik
Gips, lackiert
Kategorie des Exponats
Skulptur
Gattung
Rundplastik
Beschriftung / Signatur
Auflage deutsch: 2 Bronzegüsse, 1 Gips: Auflage englisch: 2 bronze casts, 1 plaster cast
Erwerbungsjahr
1984
Datierung
1963-66
Standort
NB -> A -> 2 -> Kubus 5
Der »Geschlagene Catcher« gleicht einem verletzten Riesen. Sein schwerer Körper ruht auf einem Sockel; einem Torso vergleichbar sind die Beine verstümmelt und die Arme – die »Kampfwerkzeuge« des Ringers – fehlen sogar ganz. Der viel zu kleine Kopf ist darüber hinaus von Kerben übersäht, die wie Verletzungen wirken. Doch obwohl diese Wunden nicht zu übersehen sind, besitzt die Figur eine kraftvolle Präsenz, scheint stark und schwach zugleich zu sein. Der »Geschlagene Catcher« ist die größte Plastik, die der in Mannheim geborene Gustav Seitz geschaffen hat, und gilt als eines seiner Hauptwerke. Seitz bereitete es in verschiedenen Zeichnungen vor und legte bereits hier die Frontale als Hauptansicht fest. Während er sich in seinen Frühwerken einer klassischen Formensprache bediente, die von seinem Lehrer Wilhelm Gerstel (1879–1963) und dem französischen Bildhauer Aristide Maillol (1861–1944) geprägt war, zeigt dieses Werk eine Wandlung. Die Deformation des Körpers erzählt eindrucksvoll von menschlichem Leid, einem Hauptthema der figurativen Plastik nach dem Zweiten Weltkrieg. Seitz zeigt uns einen Kämpfer, aber er zeigt ihn nicht als heroischen Sieger. Vielmehr steht der gezeichnete Mensch im Vordergrund.
Creditline

Leihgabe der Gustav Seitz Stiftung Trebnitz seit 1988

Inhalt und Themen
Torso
Mann
Sport
Verletzung
Deformation
Schwere
sitzend
Akt
Einzelfigur
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