Weiblicher Torso

1963

Gustav Seitz (* 1906 - † 1969)

Material / Technik
Bronze
Kategorie des Exponats
Skulptur
Gattung
Rundplastik
Abstrakte Skulptur
Beschriftung / Signatur
Signatur: sign. auf der Bodenplatte (WO ??) "Seitz": Auflage deutsch: 4 Bronzegüsse, 1 Gips: Auflage englisch: 4 bronze casts, 1 plaster cast
Erwerbungsjahr
1966
Datierung
1963
Standort
NB -> D -> -1 -> Depot S1 -> Flügeltürschrank 22 -> Fach 4
Der »Weibliche Torso« ruht auf zerbrechlich dünnen Beinen, aber sein Gleichgewicht scheint dadurch nicht gefährdet. Er ähnelt auf den ersten Blick einem archaischen Fruchtbarkeitsidol, betont Bauch und Brüste, die gerundet und glatt im Kontrast zu der zerklüfteten Oberfläche der Beine stehen. Auch in anderen Arbeiten wie etwa der »Großen Stele« (1967–68) widmet sich Seitz einer überbetonten Weiblichkeit. Sein »Weiblicher Torso« aber zeichnet sich durch eine ruhige Präsenz aus. Die fragilen Beine lassen ihn schweben, als wäre der kräftige Körper plötzlich schwerelos geworden. Zugleich deuten sie auf die Meisterschaft des Künstlers, der routiniert mit Volumen und Masse spielt. Seitz bleibt in dieser späten Arbeit der menschlichen Figur – seinem Lebensthema – treu. Wie seine ungefähr eine Generation älteren Kollegen Ernst Barlach (1870–1938), Wilhelm Lehmbruck (1881–1919) und Gerhard Marcks (1889–1981) steht er für eine deutsche Bildhauertradition, die trotz aller abstrakten Tendenzen am Figürlichen festhält. Davon zeugen auch seine Porträtplastiken, in denen er die Größen seiner Zeit, von Thomas Mann (1875–1955) bis Bertolt Brecht (1898–1956), verewigte.
Creditline

Kunsthalle Mannheim

Inhalt und Themen
Torso
Beine
Fragment fragment
Deformation
Frau
Einzelfigur
Akt
Filigranität
Schwere
Leichtigkeit
matt (Oberfläche)
zerklüftet (Oberfläche)
Verfremdung
Kunsthalle Mannheim Logo